Ein dringlicher Aufruf an alle, deren Pharisäertum der Autor wie folgt betitelt: Geistlich sein wollende Sündenknechte, deren „Gottesdienst“ in Wirklichkeit nichts als eine eine stete religiöse Ich-Parade darstellt. Scheinbar immer in der Gegenwart Christi, sind sie in Wirklichkeit nie in seiner Gegenwart , sondern immer nur bei sich selbst – und! sie denken gar nicht daran , der Lust an sich selbst zu entfliehen . – Aber lies Du nur selber, lieber Mitchrist …
Zwei Menschen in der Gegenwart Jesu
„Es bat ihn aber der Pharisäer einer, daß er mit ihm äße. Und er ging hinein in des Pharisäers Haus und setzte sich zu Tisch. Und siehe, ein Weib war in der Stadt, die war eine Sünderin. Da die vernahm, daß er zu Tische saß in des Pharisäers Haus, brachte sie ein Glas mit Salbe und trat hinten zu seinen Füßen und weinte und fing an, seine Füße zu benetzen mit Tränen und mit den Haaren ihres Haupts zu trocknen und küßte seine Füße und salbte sie mit Salbe.
Da aber das der Pharisäer sah, der ihn geladen hatte, sprach er bei sich selbst und sagte: Wenn dieser ein Prophet wäre, so wüßte er, wer und welch ein Weib das ist, die ihn anrührt; denn sie ist eine Sünderin. Jesus antwortete und sprach zu ihm: Simon, ich habe dir etwas zu sagen. Er aber sprach: Meister, sage an. Es hatte ein Wucherer zwei Schuldner. Einer war schuldig fünfhundert Groschen, der andere fünfzig. Da sie aber nicht hatten, zu bezahlen, schenkte er’s beiden. Sage an, welcher unter denen wird ihn am meisten lieben? Simon antwortete und sprach: Ich achte, dem er am meisten geschenkt hat. Er sprach aber zu ihm: Du hast recht gerichtet. Und er wandte sich zu dem Weibe und sprach zu Simon: Siehst du dieses Weib? Ich bin gekommen in dein Haus, du hast mir nicht Wasser gegeben zu meinen Füßen; diese aber
hat meine Füße mit Tränen benetzt und mit den Haaren ihres Haupts getrocknet. Du hast mir keinen Kuß gegeben; diese
aber, nachdem sie hereinkommen ist, hat sie nicht abgelassen, meine Füße zu küssen. Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt; sie aber hat meine Füße mitSalbe gesalbt. Deshalb sage ich dir: Ihr sind viele Sünden vergeben; denn sie hat viel geliebt; welchem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig. Und er sprach zu ihr: Dir sind deine Sünden vergeben. Da fingen an, die mit zu Tische saßen, und sprachen bei sich selbst: Wer ist dieser, der auch die Sünden vergibt? Er aber sprach zu dem Weibe: Dein Glaube hat dir geholfen; gehe hin mit Frieden!“
Lukas 7,36-50