
KOMM! 64 – Zeiten der Sichtung
Was Korn, was Weizen war, darüber wird einst die Ewigkeit entscheiden, aber auch schon die Weltgeschichte ist das Weltgericht Gottes und in ihr besonders die Sichtungszeiten. Woran erkennen wir sie? Zeiten sind es, wo sich zeigt, wie die Menschen und auch die Gemeinschaften so winzig klein und in der Gewalt von Riesengeistesmächten sind. Jesus sagt: Satan begehrt da die Menschen zu sichten; genau übersetzt: gleichwie einst bei Hiob bittet er sich das von Gott aus, und öfters wird es ihm gewährt. Gleich Stürmen entfesselt Gott damit finstere dämonische Gewalten, kräftige Irrtümer und wilde Leidenschaften und lässt sie über seine Tenne blasen und die zu leichte Spreu wegtragen. Er lässt das fortgesetzte soziale Sündigen einer Gesellschaftsschicht eine nicht weniger sündige, wilde Reaktion von der anderen erst misshandelten Seite hervorrufen. Er lässt verschiedene Stürme aufeinander platzen, aber immer so, dass sie seinen Zwecken der notwendigen Sichtung dienen. Übrigens erscheint der Satan nicht immer in nackter Bosheit, deutlich erkennbar an der Macht schlimmster Verführung; oft auch, ja überwiegend, erscheint er in den Mächten des unpersönlichen Leidens, der Angst und des Todes. Fraglos erleben wir heute eine sonderliche Sichtungszeit. Gott hat Satan Gewalt gegeben, in diesen Jahren der Finsternis seine Christenheit zu versuchen. Und wie sind die Sichtungszeiten für den Weizen nötig, um ihn von den verderblichen Ansteckungsstoffen der Menschheitsspreu zu reinigen.
KOMM! 63 – Kräftige Irrtümer
Der Gläubige ist nicht das Wichtigste der Neugeburt! Nur wird es heutzutage unter Christen leider so gehandhabt. Der wesentliche Punkt ist: Die Erneuerung in Christus, und nicht im Gläubigen, das ist die grundlegende Hauptsache, das ist die Sicht des Neuen Testaments. Das Wichtigste in der Heiligen Schrift ist für uns stets, überall Ihn, Jesus, zu finden und nirgends zu ignorieren, was über Ihn geschrieben steht; von uns weg zu schauen – hin auf Ihn! Das Wort des Paulus: „Ich möchte ja IHN erkennen“, das ist die Lösung für nahezu alle Unsicherheiten, Fragen und Rätsel der Leser des Wortes Gottes. Und es ist gleichzeitig der heilsamste Schutz gegen die schweren Verirrungen, wie sie u.a. beim Thema ›Wiedergeburt‹ gelehrt und geglaubt werden.
KOMM! 62 – Die paar Narren
Die Weltdiktatur kommt unausweichlich samt ihrer Kultreligion für die ihr zugemessene Zeit – dämonisch, pervers sexualisiert, gotteslästerlich. Die Weichen sind gestellt, der Zug ist abgefahren. Das allgegenwärtige Böse ist in seinem prophezeiten Fortschreiten nicht aufzuhalten – auch nicht von ›7000‹ Narren Gottes, die sich dennoch in ihrer Sündenverlorenheit in der schwersten Zeit immer noch an Christus, den alleinigen Retter von Sünden, von der eigenen Bosheit und dem künftigen Gericht klammern werden.
KOMM! 61 – Beseligende Armut
Wir stehen vor einer sich total verändernden Welt. Wir brauchen nicht erst den Zeiger der Weltenuhr zu stellen. Wie die Zeit einst auf Jesu Jünger zu kam, kommt sie jetzt auf uns zu. Wir haben uns aktuell darauf einzustellen, dass alle geistlichen und säkularen Zugehörigen der neuen Welteinheit uns gegenüber dem Wort Jesu Folge leisten werden: »Ihr werdet von jedermann gehasst werden um meines Namens willen« (Mt 20,22; 24,9; Mk 13,13; Lk 21,12; Joh 15,21; Offb 2,3); wie auch Johannes betont: »Verwundert euch nicht, meine Brüder, wenn euch die Welt hasst« und Petrus schreibt: »Selig seid ihr, wenn ihr geschmäht werdet über dem Namen Christi«. Der Tag, der wie ein Fallstrick kommt über alle die auf dem ganzen Erdboden wohnen, wird über jene nicht überraschend hereinbrechen, die an Jesu Namen festhielten, die Ihn allezeit wachend baten, dass sie diesem allem innerlich entfliehen dürfen, was geschehen soll, um vor Ihm zu stehen, jetzt und immerdar! Ja, es ist unsere beseligende Armut, auf dieser Welt nichts anderes zu haben und in diese Welt nichts anderes zu tragen als eine ärgerliche Botschaft und den Namen Jesu allein. Wer sich von allem anderen trennen kann und in diesem abgelehnten Jesus alles hat, ja, wen alles ›mehr‹ hilflos macht, dem gilt sein Wort: »Selig seid ihr Armen, denn das Reich Gottes ist euer.«
KOMM! 60 – Halte fest!
Als begleitende Maßnahme der global erstrebten ›neuen Weltordnung‹ schreitet die debilisierende Massenbeschäftigung ungehemmt fort und verhindert damit ganz ohne zeitliche, geographische und moralische Begrenzung in den hörig gewordenen Massen jede eigenständige und persönliche Meinungsbildung. Der Welt-Empfänger ist somit Realität geworden. Realistische Besinnlichkeit, erholsame Ruhe und praktischer Durchblick werden mit gefilterter Information und gezielter Meinungsbildung kontinuierlich verengt und damit weitgehend verunmöglicht. So weit – so schlecht. Christi Reich war nie von dieser Welt. Diese Tatsache wird den Seinen aber heutzutage immer offensichtlicher. Was also nun tun? Wie sich verhalten als an Christus Gläubige in einer Welt, die sich ideologisch, politisch, und wirtschaftlich so rasant weg entwickelt von der uns wertvollen biblischen Wahrheit?
KOMM! 59 – Was geworden ist
Was wurde aus uns, denen das Evangelium verkündet worden war wie keiner Generation zuvor, geschrieben sowie gesprochen, vervielfältigt mit mannigfachen Mitteln? Wir hatten es vor Augen, konnten und können es noch erwerben ; manchen war es sozusagen gar in die Wiege gelegt ; verkündigt wurde es in Schulen, auf den Gassen, in Zelten, in Sälen ; auf Schritt und Tritt greifbar, hörbar für willige Herzen … Sollten wir solch ein Heil nicht geachtet haben ? Alles vergeblich ? Was ist geworden ? Die fröhlich orphische Urhorde, wie von G. Huntemann angekündigt ? Nicht ganz. Ein Geschlecht aber, den Tagen Noahs und Sodoms gleich – denselben zwar an Technik und Unmoral weit überlegen in diabolischer Raffinesse und Verirrung ; mittendrin aber ein dem Leben aus Gott entfremdetes ›christliches‹ Volk mit verfinstertem Verstand, innerer Unwissenheit und verstocktem Herzen – abgestumpft ; der Ausschweifung ergeben, allerlei unnütze Dinge lehrend (s. Eph 4,18-20) … Das Wort aus Hiob 12,24‑25 trifft somit längst nicht mehr allein die politischen Führer : Den Häuptern des Volkes im Land nimmt Er den Verstand und lässt sie irren in pfadloser Wüste ; sie tappen in Finsternis ohne Licht ; Er lässt sie taumeln wie Betrunkene … – Es gilt auch den vielen verführten ehemaligen Christen, an denen Gottes Evangelium sichtlich umsonst gearbeitet hat. Das ist geworden. Denn nicht vergeblich kritisiert der Mensch Gottes Wort und verachtet Seinen Sohn.
KOMM! 58 – Frucht der Unzeit
KOMM! 57 – Wie ist unsere Erwartung?
Deutlich genug wurde uns ja vorhergesagt, was noch kommen muss (Mt 24,6.12; 2Thes 2,3; 1Tim 4,1), und in was für eine Zeit wir gehen. Das Gebot der Stunde kann daher nur heißen: »Hebt eure Augen auf!« (nicht um des Zeitpunkts, sondern um des Herrn willen). Das schließt Gedanken aus, wie: ›Jesus kennt ja meine Situation nicht!‹. Leben wir denn nicht in dem Bewusstsein, dass Gott ununterbrochen unsere Herzen prüft? – Wenn nicht, dann stehen wir falsch! Wir befinden uns ja permanent vor Gottes Angesicht! Heißt es da nicht beständig: »Kommt her zu mir!« vom Herrn her? Sind wir aber nicht oft viel zu besorgt und beschäftigt bzw. haben wir etwa sein »Komm!« geistlich umgedeutet in: »Tu dieses, tu jenes?« Sind wir am Menschen und seinem Tun orientiert? Wir werden nicht mit Weltbeherrschern, Politikern, Terroristen und Kirchenleitern die Ewigkeit verbringen, sondern mit Gott. – Wen erwarten wir? Mit wem rechnen wir? Als von Schuld und Strafe frei Gemachte sind wir jetzt ausschließlich Schuldner Jesu Christi – seine leibeigenen Erkauften. Wo das Verständnis für diese Abhängigkeit fehlt, muss auch fürderhin bangend nach dem Zeitgeist geschielt werden, und furchtsame Fragen werden beweisen, dass wir nicht mit Gott zu rechnen gewillt waren.
KOMM! 56 – Zeit der Verständigen
Mit hinein in den angefachten Schmelzofen mannigfachen Elends werden – in separatem Scheidungsprozess – an Christus Gläubige bewegt, zunehmend wird die ›Schlacke‹ getrennt von Echtem. Nun Fliehen? Wovor? Vor kommender Flut? Sitzen wir doch seit geraumer Zeit in einer Traufe, die dem alten Sodom spottet! Das persönliche Ackerfeld in unseren Herzen wirkt sich aus wie nie zuvor. Wiewohl vielen gesagt ist: »Du Narr«, – werden sich doch nur wenige rechtzeitig an die Brust schlagen um ad hoc nun alles auf Christus zu setzen, der uns von Gott gegeben ist zur Weisheit, zur Gerechtigkeit, zur Heiligung und zur Erlösung. Noch bliebe Zeit, vom Eigenleben abzusehen, das Mitgekreuzigt-Sein ernsthaft zu akzeptieren und sich zu besinnen auf das Reich Gottes in unseren Herzen. Weg vom Spielen, vom Schwärmen, vom Streitgespräch, vom Wohlfühl-›Glauben‹. Noch gilt Gottes Wort: »Ich will dir den Weg zeigen, den Du gehen sollst.« Jetzt komm! Bevor es ganz zu spät ist.
KOMM! 55 – Bemühtes Scheitern
Gottes Wort gilt nicht mehr viel diesem Volk, das sich jahrzehntelang einreden konnte: »Wir sind es! Uns wurde das Evangelium in die Wiege gelegt hier im Land der Reformation! Die deutsche Bibel, das uns ureigen gegebene Gotteswort …« Aus und vorbei ist es mit dieser Sicht! Bemüht gescheitert!›Christliches‹, geistlich und moralisch verachtetes Europa – ein Bild, ein Zeugnis, wie es die Propheten des Alten Testaments Israel und Juda ausstellten, bis das Gericht endgültig hereinbrach. Politisch bemühtes Scheitern, rechtlich bemühtes Scheitern; sozial, pädagogisch, moralisch bemühtes Scheitern und vor allem: geistlich bemühtes Scheitern. – Tragisches Menschenwerk! Getrennt von mir könnt ihr nichts tun! Dieses Wort Jesu betrifft nicht nur Jesu Jünger, sondern darüber hinaus alle Menschen, die er sich blutig erkauft hat. Vom menschlichen Tun wird nichts bleiben mit Ewigkeitswert – der Mensch muss schließlich ja doch sein irdisches ›Haus‹ verlassen und geht in die Transzendenz. Warum also weiter bewusst, bemüht scheitern?
KOMM! 54 – Mensch und Menschensohn
Gottes Wort steht als einzig feste Wahrheit dem gesamtglobalen wie persönlichen Durcheinander wie ein Turm in der Schlacht gegenüber; wie ein Fels in der Brandung des Völkermeeres – und garantiert Rettung und Zuversicht, indem es jedem, der sich in Christus Jesus birgt, zusichert, dass dieser Gott unser Gott ist für immer und ewig; er führt uns über den Tod hinaus! (Ps 48,15). Gottes Wort allein, seine rechtzeitige und wahrhaftige(!) Zusage – hinein in die Wirrnis der Gegenwart, in unsere persönlichen Nöte – bewahrt gerade jetzt seinen ewigen Wert und bietet uns sicheren Halt in kommenden Zeiten und Situationen. Denn Gott kann nicht lügen.Gottes Sohn ist für uns gestorben und auferstanden, damit wir Bürger einer neuen, himmlischen Heimat und Gottes Kinder und sein Eigentum sein dürfen, jetzt, hier schon. In Ihm hat das ›Menschlein-Dasein‹ ein Ende, denn Er ist nicht nur der Sohn Gottes, wahrer Gott, sondern Christus wurde unsertwegen der einzig wahre Menschensohn, wie Gott ihn von Anfang an gewollt hatte und der vor Ihm als solcher Bestand hat und wir in Ihm.
KOMM! 53 – Die Gott fürchten . . .
Nur eine zeitorientierte ›Schlangenklugheit‹ allein hat der Herr uns nicht zugestanden für die Situationen, in denen Er uns mitten unter die Wölfe sendet. Viel mehr verlangt Er von uns in erster Linie dabei immer ohne Falsch zu sein wie die Tauben. Dazu – wie zu jedem gottgegebenen Heil – bedarf es aber einer ganz besonderen Eigenschaft zum Leben und Wandel, die der Anfang aller Weisheit genannt wird: die Gottesfurcht. Gerade die aber wird von der heutigen Christenheit gering geschätzt. Dem so entstandenen Mangel folgt dann zwangsläufig das Gericht der Gottesferne und dadurch wird im schauspielerischen Trug eines ›gottseligen Lebens‹ die Kraft und Auswirkung der Errettung durch Christus automatisch verleugnet (2Tim 3,5).
KOMM! 52 – Verlorene Glut
Wir sollten uns nicht täuschen! Wir, die ›aufgeklärte‹ ›gläubige‹ Generation, wir haben die tiefe Verbundenheit zu unserem Herrn, diese herzliche Liebe zu Ihm allem möglichen christlichen Tand geopfert, ließen uns ködern von Tausenden Nebensachen, ließen uns umtreiben von Winden mancher Lehre. Wir haben Regale voller Bücher und einen dicken Kopf, aber ein leeres Herz Ihm gegenüber – haben uns das Wort erschlagen lassen durch Bilder, das alles haben wir mehr lieben gelernt als Ihn.
Das Erste, die vordringlichste, die wahre Liebe zu Gott, haben wir verlassen (Offb 2,4), haben sie ersetzt und ausgehöhlt durch kollektiv verehrte Nichtigkeiten. Daher jetzt die Furcht, die Zerrissenheit, das Allein-Sein mit unseren Problemen. Hört euch doch eure Gespräche einmal an, hört hin auf die Befürchtungen, auf Eure Ängste, ihr Christen! Seht nur, wie viele in psychiatrischen Anstalten landen.
KOMM! 51 – Leidloses Unheil
Der stete Wertewandel im Verständnis unserer Gesellschaft macht auch vor bisher vermeintlich konstanten Begriffen nicht Halt. So zum Beispiel vor dem Wort LEID resp. LEIDEN. Die zeitgenössische Christenheit zieht hier wie immer konsequent mit. Auch sie verbindet diese Begriffe, die einst im Glaubensleben ein herausragendes, ja ein heroisches Gepräge hatten, jetzt nahezu ausschließlich mit pathologischem Vorzeichen – ganz anders also wie der Herr selbst in seiner Bergpredigt und auch Petrus in seinem ersten Brief (siehe oben) oder zum Beispiel der Philipperbrief: Denn euch wurde, was Christus betrifft, die Gnade verliehen, nicht nur an ihn zu glauben, sondern auch um seinetwillen zu leiden (Kap. 1,29, s.a. Kol 1,24; 2Tim 3,12; Hebr10,37; Jak5,10 u.v.a.m.). Gottgewolltes Leiden erscheint einer theatralisch fröhlichen Erfolgs-Christenheit nicht sinnvoll, denn Leiden und Schwachheit hindert ihre hehre Gemeinschaft an der Entfaltung zu Höherem und tangiert die Vermittlung ethisch wertvoller und ›gesunder‹ Lebensprinzipien an das erwünschte Zielpublikum. Denn Leiden, das unübersehbar bzw. unüberhörbar als Behinderung, als längere Krankheit oder auch Verschuldung – darüber hinaus interpretiert als Mittelmäßigkeit, als Erfolglosigkeit oder gar Depression in Erscheinung tritt, kann Menschen abschrecken, die man doch für die erhabene Glaubensgemeinschaft gewinnen wollte. Das Bild vom christlichen Weg zum persönlichen Erfolg wird durch einen Mangel, offensichtliche Kraftlosigkeit und anderes Leiden in jeglicher Form erheblich gestört.
KOMM! 50 – In der Wahrheit wandeln
Das wirkungsvollste Mittel, mit dem man den Glauben der Christen je bekämpft hatte, waren nicht der Märtyrertod und die Inquisition oder der Druck eines totalitären Regimes bzw. religiöser Machthaber. Es wird da auch keine endzeitliche Bedrohung im politischen und familienrechtlichen Sinn hinreichen; noch nicht einmal die Verführung zu offensichtlicher Sünde. Nein! Sondern das größte Verbrechen an gläubigen Christen und jenen, die es hätten werden können, ist die Anleitung zum geistlichen Selbstbetrug. Und der stammt aus ihren eigenen Reihen.
Wo dieses Ziel erreicht wird – und das trifft leider auf mehr als 97% der ›Bekehrten‹ in den christlichen Gemeinschaften der westlichen Welt zu, wird jeder neu Infizierte automatisch zu einem potentiellen Keimträger, der aufgrund eines rastlosen Drangs zur Expansion nun den Wachstumserfolg seiner Sauerteig-Gemeinschaft zwangsläufig auch ständig zu proklamieren hat.
Die Wege und Mittel für den geistlichen (Selbst-)Betrug, diesem an Wirkung mit nichts in der Weltgeschichte vergleichbar endgültigen Massenmord, weil über den leiblichen Tod der Opfer hinausreichend, sind Legion.
KOMM! 49 – Flucht der Herzen
Was hat uns denn so dumm gemacht, den von Gott an uns direkt gerichteten Kernpunkt, das auf heilsame Lebensveränderung zielende, persönliche Wort Gottes an uns umgehen, vor ihm fliehen zu wollen? Es mag sein, solches geschieht hie und da unbemerkt, nie aber unabsichtlich. Was uns im Innersten hätte treffen müssen, das lassen wir partout nicht an uns heran! In scheinchristlichem Eifer stürzen wir uns lieber ersatzweise auf die unser Gewissen schonenden Umstände, Zahlen und Fakten, von denen wir selber nicht das Geringste zu beeinflussen und oft auch nicht zu begreifen imstande sind. Obliegen sie doch ausschließlich dem göttlichen Zugriff bzw. liegen als fertige Bestimmung vor. Aber – Hauptsache: weg! Weg von der oft beißenden und stechenden Herzensarznei des Wortes, nicht wahr? Das ist genau unsere trotzige Einstellung Gott gegenüber: »Bleib weg und rühr mich nicht an, denn ich bin für dich heilig« [Luther-Üs.], die Er uns in Jes 65,5 völlig zurecht vorhält. Gottes Antwort lautet: Solche sollen ein Rauch werden in meiner Nase, ein Feuer, das den ganzen Tag brennt …
Im eingangs zitierten Wort wäre das Wesentliche für jeden von uns persönlich gewesen: »Wie sehr solltet ihr euch auszeichnen durch heiligen Wandel und Gottesfurcht …«
KOMM! 48 – Auf der Tenne
Was mag hierzu der beliebte Modebegriff der jüngsten Dekaden – die ›Endzeit‹ – bedeuten? Vor mehr als neunzehn Jahrhunderten ließ der Heilige Geist die Apostel diesbezüglich Worte in den Lehrbriefen schreiben, die bis heute nichts an Gültigkeit verloren haben, wie: »So wartet auch ihr geduldig; stärkt eure Herzen, denn die Wiederkunft des Herrn ist nahe!« (Jak 5,8), bzw.: »Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge. So seid nun besonnen und nüchtern zum Gebet« (1Petr 4,7) oder auch: »Siehe, ich komme rasch; halte fest, was du hast, damit [dir] niemand deine Krone nehme!« (Offb 3,11). Diese und sinnverwandte Aussagen der Heiligen Schrift zu der ›letzten Zeit‹ haben jeweils zwei Attribute. Ein göttliches, das der Mensch nicht beeinflussen, nicht beschleunigen kann, auch nicht der Gläubige, und ein zweites, worin dieser selber aufgefordert wird, sein Verhalten gemäß dem Erwarten der Wiederkunft seines Herrn entsprechend einzurichten, zu verändern und das festzuhalten, was ihm von Gott bereits gegeben wurde. Soll heißen: kein Rest von Bosheit darf zwischen ihm und seinem Herrn bestehen, der auch nur im Geringsten das zu erwartende Zusammentreffen trübt. Gewarnt werden vom Herrn vor allem in Seinen Endzeitreden die unnützen und die Schalksknechte, die wider besseres Wissen in Feindschaft mit Brüdern oder eigenen Hausgenossen leben, irdischer Dinge wegen (Geld, Ehre, Macht usw. Mt 18,22ff; 24,48ff; 25). Doch die starre, willentlich nicht geänderte Herzenshaltung des Restes von Bosheit ist gerade für unsere Zeit ein ganz typisches Verhalten.
KOMM! 47 – Verlorene Armut
»Ich weiß, wie schlecht deine Gedanken sind..!« – Diesem aggressiven Einstieg folgte ad hoc die nicht weniger überraschende Erklärung: »… weil ich genau so schlecht bin wie du. – Ich bin der gleiche Sünder, ich habe die gleichen unreinen Gedanken, mir ist Habsucht, Gier und Hass genauso bekannt wie dir …«. – Ein Gespräch unter Verbrechern? Ein Dialog pädophil veranlagter Erzieher, aus jüngst bekannt gewordenen Schlagzeilen? – Mitnichten! Viel mehr realistische Offenheit, – der von Gottes Geist und Wahrheit geleitete Herzensdrang eines Evangelisten einem anderen Sünder gegenüber. Eines geistlich armen Evangelisten – wohlgemerkt. Von einem, der noch ehrlich genug ist, das Todesurteil Gottes, das Kreuz, offen auf sich zu nehmen, dabei aber nicht das Kapitel 7 des Römerbriefs ad acta zu legen, wie es der erlauchten Laodicea-Gemeinschaft vorbehalten bleibt, – hinter für Christus verschlossenen Türen – um geistliches ›Vermögen‹ für sich zu proklamieren – zeitlich und irdisch befristetes, seelisches Falschgeld als Kontrast zu wahrem Reichtum vor Gott. Denn die Wirklichkeit verrät jede geistliche Schauspielerei, die sich Gottes tätiger Gnade verschließt (um zeitlichen Glanzes vor Menschen willen).
KOMM! 46 – Verlorene Achtung
Rücksicht, Wertschätzung und Anerkennung sind drei wesentliche Eigenschaften der Liebe, von der der Apostel sagt: »Hätte ich sie nicht, ich wäre nichts als ein tönendes Erz, als eine klingende Schelle«. Er hätte als lärmendes, in sich totes Werkzeug einer christlichen Propagandamaschine funktioniert, leere Phrasen verbreitend. Weder Gott, der Vater der Liebe (1Jo 2,15), noch die Liebe Christi (2Kor 5,14) noch die Liebe des Geistes (Röm 15,30), noch die Wahrheit noch eine andere Namens- und Wesensbeschreibung des Christus wären je hinter Pauli Tätigkeit gestanden.
Aber im Gegenteil: der Apostel war aufgrund der Echtheit seiner geistlichen Abstammung von Christus und der Auswirkungen seines Dienstes in Liebe und Wahrheit an den Heiligen klarer Weise auch den bösen Geistern bekannt, was Apg 19,15 beweist: »Jesus kenne ich, und von Paulus weiß ich; wer aber seid ihr?«
KOMM! 45 – Opfer des Zeitgeists
Wie mutet sie uns an, diese unsere Zeit, die durch die Dynamik ihrer großteils abartigen Veränderungen eine fortschreitend umfassende Entmündigung nahezu der gesamten Bevölkerung vornimmt, die ihrerseits ohnehin nie ernstlich nach Wahrheit gefragt (Joh 18,38), geschweige denn gedürstet hatte ? Man hat uns gewöhnt an Änderungen bezüglich Zeit und Stunde (Dan 7,25) ; Änderung der Währung und deren Wert ; mentale und psychische Gehirnwäsche durch selektiv minimierte Information, und damit die Manipulation der Meinung und des Urteilsvermögens. Mehr denn je instabil, hilflos degenerierend, laboriert die postmoderne Gesellschaft an ihrer steigend pervertierten Welt, fremdbestimmt und ausgenutzt von skrupellosen Konzernen und deren hörigen Handlangern, wie etwa auf pharmazeutisch-medizinischem Gebiet, wo vermittels dem heil- und hilflosen Wirtstier Mensch Gewinne in Milliardenhöhe erzielt werden. Pädagogen, Professoren, Schulsysteme und Kindergärten verhindern wahrheitsgetreue Bildung; obendrein wird Wissen partout von Wissenschaftlern gezielt zerstört …
KOMM! 44 – Zeitgerechte Konsequenz
Was er da so aufopferungsvoll täte, sei ja doch größtenteils ›für die Katze‹ sagte man spöttisch einem zur Wortverkündigung und zum Dienst unter seinem himmlischen Oberhirten berufenen Bruder, der sich seit Jahrzehnten schier zerreißt, um dem Leib Christi im Sinne von 2Kor 4,2 zu dienen (s. o.). »Ich weiß«, meint er selber dazu, »diejenigen, die das behaupten, haben ja recht. Trotzdem mache ich weiter, so lange mein Herr mich lässt«. Und jeder, der den kennt, der uns und diesen Bruder erkauft und in Dienst genommen hat, weiß : sein Verhalten ist vom Wort Gottes her völlig logisch, es kann sich dort, wo die Liebe an der Wahrheit sich freut, nichts anderes entwickelt haben. Dagegen ist die Für-Die-Katz-Mentalität geradezu typisch für unsere Tage, in denen weder die Hände noch die Herzen vieler unter uns in den Dienst der Wahrheit gestellt werden, geschweige denn in Lauterkeit für Gott geheiligt sind (und bleiben) …
KOMM! 43– Die nicht erkannte Stunde
Was einst gewesen ist, das wird wieder sein, und was einst geschehen ist, das wird wieder geschehen. Und es gibt nichts Neues unter der Sonne (Prediger 1,9). Messen wir das Verhalten des uns umgebenden Christentums an diesem Vers, dann sehen wir, dass sich zwar folgerichtig weiterhin ›geistliche Höhen‹ entwickeln, so wie in allen Epochen davor (1Kön 12,31-32 ; 2Kön 12,4 ; 14,4 ; 15,4.35 ; 17,9.11.32), dass diese aber zum Unterschied von früher jetzt den Charakter einer geschlossenen Anstalt tragen – ›Höhen ohne Wiederkehr‹, die offensichtlich keine von Gottes Geist gewirkte Umkehr mehr zulassen. Das allerdings ist für die Bauart und das Ziel des Breiten Weges zum Ende hin nicht untypisch (Mt 7,13). Entgegen schwärmerischem Wunschdenken von globaler Erweckung verhärten sich abgewichene Herzen gegenwärtig zusehends ; für jeden Einzelnen scheint die gewählte Schiene nun zur geistlichen Einbahnstraße geworden zu sein – wie angekündigt :
Wer Unrecht tut, der tue weiter Unrecht, und wer unrein ist, der verunreinige sich weiter, und der Gerechte übe weiter Gerechtigkeit, und der Heilige heilige sich weiter! (Offb 22,11).
KOMM! 42 – Wetterleuchten
Ist es nicht bemerkenswert, wie uns in jüngster Zeit immer öfter unsere bislang stets schlagfertige Reaktion verwehrt bleibt und uns somit manche entsprechende Argumentation mehr und mehr entgleitet ? Wie uns nun von Fall zu Fall, – ob in persönlichen oder öffentlichen Angelegenheiten –, Luft und Hirn wegzubleiben droht, weil wir mit dem ungewohnt schnellen Wechsel und den überraschenden Veränderungen vieler Umstände, Gepflogenheiten, Gesetze und Ansichten kaum noch Schritt zu halten vermögen, zumal diese Dinge sich nur allzu oft streng konträr zum bisher Gewohnten entwickeln? Der Zeitgeist, wollen wir ihn so nennen, der nunmehr vorherrscht, steht, entgegen dem Wiederaufbau in den 50-ern und 60-gern des vorigen Jahrhunderts, oder gar früheren Epochen mit ihren Höhepunkten in geistiger, musikalischer und literarischer Hinsicht, heute einer großteils ignoranten und passiv eingestellten Bevölkerung und ihren marionettenhaften Regierungen gegenüber ; einer Menschheit, die sich trotz allen technischen Fortschritts in jeder Hinsicht von früheren humanen Glanzleistungen erschreckend weit entfernt hat. Was heute die Gazetten und andere Medien füllt, wirkt nicht nur zweifelhaft und billig, sondern zum Teil sogar verrückt und unlogisch, wobei eine nahezu unheimliche Zensur für ein konsequentes Ausweichen vor wirklichen Problemen und vor allem vor der Wahrheit sorgt.
KOMM! 41 – Die Menge deiner Wege
Du bist müde geworden von der Menge deiner Wege, hast aber nicht gesagt: Es ist vergeblich ! Du hast noch Lebensunterhalt gefunden, darum wurdest du nicht matt.(Jesaja 57,10) Diese Warnung begleitet den umtriebigen Menschen nun seit mehr als 2600 Jahren. Den bisherigen Höhepunkt ihrer Zielrichtung findet sie in unserer schier den Glauben und Verstand raubenden Epoche, in der die Menschheit sich aufreibt in der Mannigfaltigkeit des Nebensächlichen. Moralisch und ethisch erblindend ob all des ihr technisch und medizinisch Möglichen, treibt sie den Verfall von einst in Gottesfurcht verankerten Werten unaufhaltsam voran, selber nicht schuldlos gehetzt von der Flut meinungsbildender Teil-›Information‹ systemkonformer Medien. Geschwundener ›Morgenglanz der Ewigkeit‹ in einst hoffenden, in suchenden Herzen weicht kontinuierlich der irdisch gesinnten Christenheit der zu erwartenden fröhlich-orphischen Urhorde des Endes, und bestätigt in tragischer Offenheit die eingetroffene Prophezeiung sodom-ähnlicher Zeiten.
KOMM! 40 – Die wirksame Kraft der Verführung
»Ich würde mich freuen über eine Bewegung, die man reinigen kann, dass sie sich als eine göttliche Bewegung – legitimierte. Aber ich bin fest überzeugt, dass man eine Bewegung nicht reinigen kann, in der so viel Lüge offenbart wurde …«Elias Schrenk (1831-1913).
Wo beginnt die Schwärmerei? – Diese Frage muss nicht erst für die letzten Jahrzehnte gestellt werden, denn selbst der Irrtum des Saulus von Tarsus, der es nach eigener Angabe in Phil 3,6 als nach Heiligung strebender Pharisäer nach der »Gerechtigkeit im Gesetz zur Unsträflichkeit« gebracht hatte, war nicht der erste seiner unheilvollen Kategorie. Das Resultat ist bekannt: ein fanatisch religiöser Verfolger und Mörder der Gemeinde Jesu Christi. Später, im Lichte des Evangeliums, sah er seine gesetzliche Schwärmerei für Schaden und Kot an! Aus eigener Erfahrung kannte Paulus deshalb die Blindheit religiöser Menschen, die durch ihr Heiligungsstreben an der Liebe zur Wahrheit vorübergehen und er muss schreiben vom Gericht, das schon zu Lebzeiten über die ›heiligen Frommen‹, die Schwärmer, kommt: »Darum wird ihnen Gott eine wirksame Kraft der Verführung senden …« (2Thess 2,11).
KOMM! 39– Betreutes Denken
Angenommen, wir wollten einen offensichtlichen Kriminalfall lösen, es müsste die Regel gelten: finden wir das Motiv, bleiben auch Täter und Tatbestand nicht lange unerkannt. Was aber, wenn wir selber längst verstrickt sind in diesen Fall? Dann finden wir nichts, dann mutiert die Sache zur ›geschlossenen Gesellschaft‹… das Motiv wird zur Regel und ganz selbstverständlich in die Vereinsstatuten integriert. »Nun ein Klub mit dunklen Machenschaften? Mafiosi?« Nein! »Eine geheime Loge?« Nicht doch, aber – es wird ›wärmer‹! »Eine Sekte?« Also, wissen Sie! Und doch – wir kommen der Sache schon um einiges näher! – »Eine Gemeinschaft religiös Gleichgesinnter?« Schon viel besser! »Mit welchem Ziel?« Nun, das ist hier wohl die entscheidende Frage! Wenn die Elemente und Grundsätze der Welt beibehalten werden, entsteht in religiösen Gemeinschaften zwangsläufig ein psychologisch-kriminelles, ein finanziell unsauberes Verhalten, eine vorsätzliche Schädigung und Irreführung unter dem Deckmantel geistlicher Korrektheit; stets begleitet von ›säubernder‹ Abkapselung.
KOMM! 38 – Eine Entscheidende Frage
Zu Bethesda, (›Haus der Gnade, der Barmherzigkeit‹), lag in jenen Tagen eine große Menge an Kranken, Blinden, Lahmen und Abgezehrten, die eine gezielte Hoffnung auf übernatürliche Besserung, bzw. Genesung hegten. Jesus aber, als Er dort erscheint, spricht gezielt nur einen einzigen an unter ihnen; durchbricht mit bedingungsloser Gnade das örtliche ›Naturgesetz‹ und wirkt stattdessen durch das göttliche, dieses individuelle Prinzip, das sich als Leitfaden durch das ganze Wort Gottes hindurchzieht. Einige Beispiele: »Seht auf Abraham … denn als Einzelnen habe ich ihn berufen …« (Jes 51,2); »Du bist der Mann! (2Sam 12,7); Ich, der Herr, erforsche das Herz und prüfe die Nieren, um jedem einzelnen zu vergelten entsprechend seinen Wegen, entsprechend der Frucht seiner Taten (Jer 17,10); Jesus spricht zu ihm: was geht es dich an? Folge du mir nach! (Joh 21,22).
KOMM! 37 – Gehe du wiederum hinan!
Gott sah alles, was er gemacht hatte; und siehe, es war sehr gut (1Mo 1,31). Wenn wir zu diesem Wort aus den ersten Tagen noch hinzufügen: »Gott gedachte es gut zu machen« (1Mo 5,20) und auch das Wort über Jesus in Mk 7,37: »Er hat alles wohl gemacht«, dann haben wir das vertraute Bild vor uns, das unsere Herzen mit Dankbarkeit, mit Glauben und mit Hoffnung erfüllt, zumal ja auch unser Leben zwangsläufig immer wieder diesem Lob zustimmen wird.
Zu unserer Bestürzung müssen wir aber gleichzeitig zur Kenntnis nehmen, dass dem Guten, das Gott gemacht hatte, seit Anbeginn eine destruktive Macht gegenübersteht, die in kurzer Zeit alles anfeindet, zerstören und vernichten will. Schon nach dem ersten Bibelvers zeigt sich diese Finsternismacht, und sie setzt ihr unheimliches Werk fort bis in die Gegenwart; auch unsere irdische Zukunft wird sie in gewohnter Weise tangieren.
KOMM! 36 – Bestelle du dein Haus
Lehre uns unsere Tage richtig zählen, damit wir ein weises Herz erlangen! (Ps 90,12) – welch vertraute Speise für den, der weiß, wovon Er tatsächlich lebt! Nun sind sie selber bereits Geschichte, jene Tage, in der unsere westliche Welt den Jahreswechsel gefeiert hat. Der Zeiger rückt(e) unaufhaltsam weiter – und ein Jahr mehr wird versucht werden, Augen und Ohren verschlossen zu halten vor der tickenden Realität, in der man wohl beschäftigt sein wird, rastlos, ängstlich, evtl. auch euphorisch. Aber(!) hast du vor allem vorgesorgt für deine Seele, dein Haus rechtzeitig bestellt? Viele schrecken zurück vor irdischem Leid, aber die Vorbereitung für jenen unausweichlichen Schritt ins Jenseits ignorieren sie tunlichst bis zuletzt.
KOMM! 35 – Die Zeit läuft . . .
Als nun Daniel erfuhr, dass das Edikt unterschrieben war, ging er hinauf in sein Haus, wo er in seinem Obergemach offene Fenster nach Jerusalem hin hatte, und er fiel dreimal am Tag auf die Knie nieder und betete und dankte vor seinem Gott, ganz wie er es zuvor immer getan hatte (Dan 6,11).
Die Zeit, das meist vergeudete Gut der Gläubigen, läuft weiter unaufhaltsam ab. Wie man sich zu diesem Umstand auch persönlich stellen mag, es verbleibt allemal ein Rest an Unbehagen angesichts der längst schon spürbaren und der noch zu erwartenden Folgen, weil diese Gabe Gottes von uns nicht effizient genug genutzt wird. Gott gab uns Zeit … (Offb 2,21). Wie wir unserem Eingangstext entnehmen dürfen, baut hier aber der wahre Gläubige ›immer schon‹ vor, indem er die von Gott gegebene Zeit mit dem Sinnvollsten füllt, das ihm zu Gebote steht. So auch Daniel: täglich erschien er in seinem Obergemach.
KOMM! 34 – Wir rühmen uns auch der Trübsale
Anläßlich der zu erwartenden Bedrängnisse der nahen Zukunft tun wir gut daran, uns jenes schmucken Kleides unserer gläubigen Vorfahren zu entsinnen, das ihnen in ihren schweren Zeiten so trefflich stand: sich der Trübsale zu rühmen, sie aus der Hand des guten, des erziehenden Gottes zu nehmen. Die so männliche Art unseres Heilands: vom Vater in allen Belangen abhängig zu sein, nur an Seinen Lippen zu hängen, Ihm für alles zu danken, wird auch für die Kinder Gottes der rechte Weg in die kommende Zeit sein. Denn es scheint nun wohl zur Sache zu gehen, die Zeit ist überreif für die »Siebentausend«, ihr Leben hier auf ›klipsis‹ (gr.: Trübsal, Anfechtung bzw.) Bedrängnis einzurichten. Es existieren bereits Überlegungen, Vorschläge und Ideen zum Bilden von Untergrundgemeinden (wie auch in früheren Komm!-Ausgaben veröffentlicht), es gibt Gerüchte, es kursieren e-Mails und Videos, die sich vorwiegend mit endzeitlichen Themen befassen. Das alles mag seine Berechtigung haben in den Wirrungen unserer Zeit, konkret geholfen ist damit niemandem. Gläubige stellen Überlegungen an, kombinieren, sind beschäftigt, Verstecke, Untergrundlösungen vorzuschlagen…
KOMM! 33 – Das älteste Spiel der Welt
Als »verrückte« Reaktion auf die erste Sünde fand das älteste »Spiel« dieser Welt Eingang in die maroden Menschenherzen: das Versteckspiel. Dummheit und teure Folgen kennzeichnen den Weg jeder Sünde; die Wahrheit, dass die Augen des Herrn überall sind, und die Bösen und die Guten erspähen (Spr 15,3), schwindet dabei schlagartig aus dem Herzen und dem Verstand des Betroffenen, der in der Folge meist einfach zu entdecken ist: bis dato versteckt er sich hinter dem, das in ursächlichem Zusammenhang mit seinem Vergehen steht – eine stupide, fast lächerliche Dekadenz. Schon der erste Delinquent war derhalben leicht zu orten: ein Baum war es, der ihn verdecken sollte: … und der Mensch und seine Frau versteckten sich vor dem Angesicht Gottes des Herrn hinter den Bäumen des Gartens (1Mo 3,8b).
KOMM! 32 – Die Basismenge
Als »verrückte« Reaktion auf die erste Sünde fand das älteste »Spiel« dieser Welt Eingang in die maroden Menschenherzen: das Versteckspiel. Dummheit und teure Folgen kennzeichnen den Weg jeder Sünde; die Wahrheit, dass die Augen des Herrn überall sind, und die Bösen und die Guten erspähen (Spr 15,3), schwindet dabei schlagartig aus dem Herzen und dem Verstand des Betroffenen, der in der Folge meist einfach zu entdecken ist: bis dato versteckt er sich hinter dem, das in ursächlichem Zusammenhang mit seinem Vergehen steht – eine stupide, fast lächerliche Dekadenz. Schon der erste Delinquent war derhalben leicht zu orten: ein Baum war es, der ihn verdecken sollte: … und der Mensch und seine Frau versteckten sich vor dem Angesicht Gottes des Herrn hinter den Bäumen des Gartens (1Mo 3,8b). Kurz darauf musste die Frau selber herhalten, die sich ihrerseits hinter der Schlange verkroch.
KOMM! 31 – Die nächste Generation
Betrachten wir zunächst folgenden Text aus dem Buch der Offenbarung: Und ich sah ein anderes Tier aus der Erde aufsteigen, und es hatte zwei Hörner gleich einem Lamm und redete wie ein Drache … Und es tut große Zeichen, so dass es sogar Feuer vom Himmel auf die Erde herabfallen lässt vor den Menschen. Und es verführt die, welche auf der Erde wohnen, durch die Zeichen, die vor dem Tier zu tun ihm gegeben sind … (Offb 13,11.13f) Nun, wie würde unsere erste Reaktion auf die Erfüllung dieses Wortes sein? Das ist mit Sicherheit eine Frage der Generation, in der wir aufgewachsen sind. Es ist zu befürchten, dass die meisten der heranwachsenden jüngsten Generation wohl kaum erschrocken zurückweichen werden, wenn jemand Feuer vom Himmel fallen lassen wird …
KOMM! 30 – Das Kleid der Demut
Wir hören viel von der Finanzkrise und den zu erwartenden Problemen ab dem 4. Quartal dieses Jahres, auch von Seuchen und Pandemien. Wir sind verunsichert von der globalen und regionalen politischen Entwicklung; von den Despoten und den charismatischen Entertainern in den Regierungen, die uns alle noch tiefer in die Misere stürzen werden. Wir werden geplagt von einer nie dagewesenen negativen Informationsflut, gezielt durchwoben mit naiv positiven Lügen. „Die Natur spielt verrückt“ heißt es, globale Katastrophen mehren sich Jahr um Jahr … Jedoch die größte globale Katastrophe spielt sich seit jeher im Innern jedes Menschen ab, von vielen unbemerkt, von den meisten ignoriert: schlimmer als Aids, nachhaltiger als jedes tödliche Grippevirus, tödlicher als jedes Krebsgeschwür sind die Wirkungen dieser unheilbaren Krankheit.
KOMM! 29 – Freund, ich tue Dir nicht unrecht!
Matthäus 20,1-7 … Wie es weiterging, ist uns bekannt: Die „Ersten“ murrten gegen den Hausherrn und wurden „Letzte“. Eine Frage vorweg: „Liebst du deinen Denar, hältst du ihn in Ehren?“ Betrachte ihn doch heute erneut von vorne, – wende ihn um, betrachte ihn von der anderen Seite … – es ist dein persönlicher Denar, er ist das, was recht ist. Der Herr drückt das nämlich auch mit anderen Worten aus: „was recht ist, will Ich euch geben“ und „was recht ist, das werdet ihr empfangen“. Als der Herr uns bekehrt hat, als Er uns in seinen Weinberg gerufen hat, ist Er mit uns handelseins geworden über die Vertragsbedingungen. Was waren wir froh, die Erlösung von den Sünden zu erhalten, ein neues Herz und die Führung durch den Heiligen Geist, dazu ein Arbeitsfeld und damit zwei oder mehrere Gaben zum Leben und zum Dienst. Wohlgemerkt, – als der Herr uns bekehrt hat.
KOMM! 28 – Wenn zu Euch ein Mann käme …
Schaut ihr auf das, was vor Augen liegt? Wenn jemand von sich selbst überzeugt ist, dass er Christus angehört, so möge er andererseits von sich selbst aus den Schluss ziehen, dass, gleichwie er Christus angehört, so auch wir Christus angehören (2Kor 10,7). Der Jakobusbrief erinnert uns nachdrücklich: „Meine Brüder, verbindet den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus, den Herrn der Herrlichkeit, nicht mit Ansehen der Person! Denn wenn in eure Versammlung ein Mann käme…“ Man erwartet, in einer Versammlung der glückseligen Erlösten als neu hinzugekommener Bruder unvoreingenommen willkommen zu sein, doch die Praxis zeigt oft ein wenig evangeliumsgerechtes Bild. Ein unverständlicher „Clubzwang“, ein Separatismus oft recht handfester Natur, steht der vollendeten Einheit des Heilands in mancher örtlichen „Herausgerufenen“ gegenüber, eine reservierte Einstellung gegenüber anderen klar entschiedenen Christen.
KOMM! 27 – Die letzte Stunde
Man hatte uns, die Bewohner der deutschsprachigen Länder Mitteleuropas, wirtschaftlich jahrelang als eine Insel der „Seligen“ bezeichnet, während von Innen die Dekadenz längst ihr folgenschweres Werk tat, genährt durch die Begleiterscheinungen des äußeren Wohlstands; gezielt geschürt durch die Ablenkungsmanöver der Unterhaltungsbranche; verleugnet, verbogen, verschwiegen durch die Medien. Da und dort gibt man wohl zu, dass man der Jugendkriminalität nicht mehr Herr werde, und musste einsehen, dass in Pisa eher eine Studie als ein Reiseziel zu suchen sei. Einige wenige europäische Journalisten wagten mutig einen Vorstoß in die Statistik des Minarett- und Moscheebaues ihres Heimatlandes, was ihnen Todesdrohungen anstelle publizistischem Lorbeers einbrachte. Andere gar legten sich mit der „Erfolgs“-Quote der Abtreibungskliniken an und bekommen die Konsequenzen bis heute zu spüren.
KOMM! 26 – Das Bild und die Aufschrift
Einst bemerkte ein Christ auf einigen ihm wohl bekannten Hausdächern einen Schriftzug, der sein Interesse weckte. Er lautete „SatAn“ und zierte die Schüssel der Satellitenempfangsanlage. Es handelt sich dabei logischerweise um einen kommerziellen Produktnamen, dennoch musste der Bruder im Vorbeifahren einige Überlegungen anstellen. Ein technischer Name wird keinerlei Bedeutung für die Schnitter unseres Herrn haben, die zur rechten Zeit ausgesandt werden, – ebenso wenig hätte dieser Schriftzug über einem ägyptischen Türpfosten seinerzeit den Würgengel tangiert, für diesen war allein das rettende Blut relevant. Aus gutem Grund sollten aber wir die Beschaffenheit unseres persönlichen geistlichen Hauses einer konsequenten Überprüfung unterziehen, – in erster Linie das Fundament, muss es doch auf dem einzig wahren Fels gegründet sein, soll es wirklich halten.
KOMM! 25 – Doch nicht ich . . ?
Auf dieser Erde existiert eine Macht, einmalig in ihrer Art, sie macht nicht Halt vor sozialen Bedingungen, sie kennt keine Altersgrenzen, sie nützt nach Möglichkeit jede Krankheit für ihre Zwecke und überschreitet mühelos geografische und politische Grenzen. Sie begleitet und verfolgt den Menschen seit seiner ersten Begegnung mit dem Bösen: die Religion. Was sie an Grausamkeit zu Wege bringt, hat sie in der Geschichte aufs Heimtückischste bewiesen, sie kann ihre Herkunft nicht verleugnen. In ihr hat die Vernunft keinen Platz, und doch manipuliert sie das Denken, das Fühlen und das Wollen, sie verschafft Macht und Reichtum und beherrscht durch Lüge und Suggestion die Massen. Sie ist der Tummelplatz für dämonische Einflüsse in Lehre und Botschaft, sie bietet Halb- und Unwahrheiten für jede Lebenssituation, sie schafft und fördert den Aberglauben.
KOMM! 24 – Die hoffnunslosen Fälle
Möge Gott uns die Augen öffnen für die Tatsache, dass kein Mensch imstande ist, sich beim siegreichen Überwinden der Sünde auf seine eigene Willenskraft zu verlassen. Sünde und Tod werden von einem Gesetz beherrscht, das für den natürlichen Menschen viel zu mächtig ist. Danken wir Gott durch Jesus Christus! Denn in ihm hat Gott uns nicht nur ein neues Leben geschenkt, er gab er uns dazu auch ein neues Gesetz, das dem Gesetz der Sünde und des Todes erfolgreich standhält und es bei weitem übertrifft. Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes (Röm 8,2). In der Tat, gerne hören wir solches, mit Freude lesen wir dieses Wort, es befreit uns nicht nur für den Moment. Unter uns leben allerdings Menschen, die Jesus Christus einst ebenfalls ihr Leben übergeben haben und nun schier am Verzweifeln sind, da dies neue Gesetz nicht zu greifen.
KOMM! 23 – Das Schweigen der Schafe
Gemeinhin gilt die Familie als die Keimzelle des Staates, – demzufolge erwachsen einer Nation nachhaltig Probleme, wenn die Basis ins Wanken gerät, falsch orientiert ist oder in ihrer Funktion versagt. Man sagt dann leichthin: „Das Volk hat jene Regierung, die es verdient“. Leider lässt sich diese säkulare Aussage auch auf das christliche Umfeld anwenden. Darin zeigt sich der enorme weltliche Anteil in vielen Gruppen, ja besonders hier scheint sich das Versagen an der Basis zu einem kommunalen Naturgesetz entwickelt zu haben, – und dies schon seit Kaiser Konstantins Zeiten. Es konnte sich die gesamte klerikale Struktur in den entsprechenden Denominationen und auch die Macht einzelner Reformatoren und Leiter bis herauf in die Gegenwart nur deswegen entwickeln, weil die einzelnen Glieder ihrer Funktion nicht gerecht wurden und stumm blieben.
KOMM! 22 – Abnehmen!
Es ist doch etwas dran am „Zauber der Kanzel“, ein Gefühl der Erhabenheit, des Erwählt-Seins, des Ver(b)lassens der unscheinbaren, so klaren Aussage „Ihr aber seid alle Brüder“ mit den ersten Worten an das Auditorium. Um hier mit Kierkegaard zu sprechen: So wird Gott zum Narren gehalten! „Ich bin der Größte“ so lautet heute die Parole. Wieso dem Ich gestorben sein, ich der Prediger, – der Verkündiger, mit den Willow-Creek- Methoden, mit der approbierten Vision des Lebens in Christus…? Wer hat denn nun recht, die heutigen Manager-Christen oder dieser komische Mann, der sagt, dass ich immer kleiner werden muss, weil Jesus größer wird? Kurz nach seiner Aussage wurde Johannes um einen Kopf kürzer gemacht. Wer will das – abnehmen um den Preis des eigenen Lebens? Das, was sich heute als Christentum verkauft, kennt keine Hemmungen, – für den Erfolg ist es legitim geworden, zu prahlen, zu übertreiben, sogar zu lügen, – seine beiden Götzen Publicity und Erfolg geben ihm vorbehaltslos recht: höher, besser, größer, und auch geräuschvoller.
KOMM! 21 – Die Norm
Wenn man die Chronologie der Gemeinde studiert, soweit sie publik wurde, bemerkt man, dass sich die Wahrheit wie ein roter Faden durch die Jahrhunderte erhalten hat, nicht selten in einer erschreckend geringen rechtgläubigen Minderheit. Ein Umstand, den man allein auf das treue Wachen und Bewahren durch unseren Herrn zurückzuführen hat. Wir, die wir heute leben, müssen seinem Wirken in den Getreuen, die er in den letzten Jahrhunderten erwählt und erhalten hat, in großer Dankbarkeit gegenüberstehen und unsere eigene Verantwortung diesbezüglich wahrnehmen. Hätte uns der HERR der Heerscharen nicht einen geringen Überrest übriggelassen, so wären wir wie Sodom, gleich wie Gomorra geworden! (Jes 1,9). Gewaltig mutet die Zahl der Versuche an, die man der Gemeinde mit „neuen Definitionen“, Varianten, Schwarmgeist, Spinnereien, Traditionen, bis hin zum Esoterischen und Okkulten, im Laufe der Jahrhunderte angetan hat, eine Taktik, die zum Ende hin eher noch kumulieren wird.
KOMM! 20 – Die Wölfe
Es mehren sich die Berichte und Klagen über Herrschsucht und Machtmissbrauch in den Gemeinden. Nicht, dass man das in früheren Zeiten nicht gekannt hätte, aber scheinbar bietet die heutige Gesinnung mit wesentlich weniger Bibelkenntnis an der Gemeindebasis, gepaart mit einem falschen humanistischen Denken einen günstigen Nährboden für Despoten und herrschsüchtige Scharlatane, wie nie zuvor. Als Einstieg mögen ein paar einschlägige Worte aus den Evangelien dienen, die zwar im Wirken des Heilands in seinen Erdentagen chronologisch etwas auseinander liegen, doch gerade deswegen verdeutlichen sie die Situation umso inniger. Erstmals wird das Problem kurz nach dem Abstieg vom Berg der Verklärung akut, – soeben war ein besessener Knabe seinem Vater gesund wiedergegeben worden, da lesen wir: Es schlich sich aber der Gedanke bei ihnen ein, wer wohl der Größte unter ihnen sei (Lk 9,46).
KOMM! 19 – Ich bin meines Geliebten
Ganz herrlich ist die Königstochter im Innersten, heißt es, denn dort verlangt ihr Herr nach Wahrheit, sie, seine Taube, die Makellose, die seinetwegen hervorglänzt wie das Morgenrot, schön wie der Mond, klar wie die Sonne, furchtgebietend wie Heerscharen mit Kriegsbannern (Ps 41,14;45,8; Hl 6,9.10). Wenn ihre endgültige Schönheit auch erst in der himmlischen Vollendung offenbar werden kann, im Licht der Herrlichkeit des Lammes, ist sie doch im Diesseits permanent aufmerksamer Betrachtung ausgesetzt, um ihres Geliebten und um ihres eigenen Verhaltens willen. Wer ihr angehört, weiß, wovon die Rede ist. So schimmert in jeder Situation, in der sie sich um seinetwillen befindet, der Glanz des Geliebten durch. Sie lässt durch ihre Selbst-Entäußerung den Schatz, den sie im (noch) irdenen Gefäß birgt, hervorleuchten, im tiefsten Kummer und Schmerz, wenn es die Umstände erfordern.
KOMM! 18 – Die tragische Täuschung
In seiner Bergpredigt verwendet unser Herr das Wort viele im Zusammenhang mit jenen, die ins Verderben gehen werden; das Wort wenige verwendet er für jene, die den Weg zum Leben finden. Es wirkt nun befremdend, wie viele sich in falscher „christlicher“ Sicherheit wähnen und wie wenige sie vor dem tödlichen Irrtum und dem tragischen Entsetzen am Gerichtstag warnen. Es handelt sich bei dem oben zitierten Spruch aus dem Matthäus- Evangelium wahrscheinlich um die ernstesten Worte, die je auf dieser Erde gesprochen wurden, – von keinem Geringeren als dem Sohn des lebendigen Gottes selbst, dem kommenden Richter. Sind wir uns wirklich bewusst, an wen sie gerichtet wurden, und wer davon betroffen sein wird? Das Selbstverständnis des Großteils auch der evangelikalen Christenheit mutet direkt unheimlich an in Bezug auf die klaren Äußerungen unseres Heilands; im Vergleich zu dem, was viele für richtig erachten und für das Leben im Glauben halten.
KOMM! 17 – Der organisierte Niedergang
Es hat den Anschein, dass viele Begriff e unserer Sprache einer gesteigerten Verwirrung in einer Form zum Opfer fallen, dass sich deren Inhalt und Bedeutung gar nicht schnell genug mit den wechselnden Bedingungen in der Gesellschaft mit entwickeln kann. Dies gilt für Worte wie Fundamentalist und Toleranz und für viele andere einschlägige Begriffe. Es kommt zu einer Sinn-Verwirrung im wahrsten Sinn des Wortes als organisierte babylonische Vorhut der Frau auf dem Tier. Dazu gesellt sich das sich rapide nach unten bewegende Lesevermögen der jungen Leute. Ein Arbeitskollege, Anfang dreißig, hatte einen 300-seitigen Schmöker mit hochinteressanten Freizeit-Informationen für seine gleichaltrige Interessensgruppe zum Kauf vorgeschlagen.
KOMM! 16 – Zeit der Weichenstellung
„Ich kam mit meinem Auto des öfteren an jener Scheune vorbei,“ so begann Erwin Lutzers Erzählung, „dabei fiel mir stets an deren Wand die große Zielscheibe auf, im goldenen Zentrum steckte ein Pfeil. Eines Tages hielt ich an und sprach mit dem Besitzer: ‚Sie haben hier ja einen hervorragenden Bogenschützen! So eine Treffsicherheit!‘“ „So ist das nicht“ erwiderte der Angesprochene ärgerlich, „das ist bloß der Dorftrottel! Der schießt jedes Mal, wenn er hier vorbeikommt, auf meine Scheune und anschließend malt er die Zielscheibe drum herum!“ Dieses Bild Lutzers stellt ein treffendes Bild für die Vorgehensweise der heutigen „Christenheit“ dar, die ihre selbstgewählten Ziele geschickt mit einer „biblischen“ Aufmachung zu legitimieren sucht. Die Frage, ob etwas „biblisch“ sei, kann in den skurrilsten Fällen bejaht werden, wie die bekannt mutwillige Kombination „Und er ging hin und erhängte sich … / … so tue desgleichen“ (Mt 27,5b; Lk 10,37b).
KOMM! 15 – Glaube – Gericht – Gerüchte
„Arbeitet Gott denn mit Gerüchten?“ fragte ich mich. Hatte Er nicht selbst geboten: Du sollst kein falsches Gerücht verbreiten! (2Mo 23,1)? Dies wurde im Neuen Testament in den Lehrbriefen klar bestätigt: . . . als solche, die voll sind von aller Ungerechtigkeit, Unzucht, Schlechtigkeit, Habsucht, Bosheit; voll Neid, Mordlust, Streit, Betrug und Tücke, solche, die Gerüchte verbreiten, (Röm 1,29) und wiederum: Denn ich fürchte, wenn ich komme, könnte ich euch nicht so finden, wie ich wünsche, und ihr könntet auch mich so finden, wie ihr nicht wünscht; es könnte Streit unter euch sein, Eifersucht, Zorn, Selbstsucht, Verleumdung, Verbreitung von Gerüchten, Aufgeblasenheit, Unruhen… (2Kor 12,20). Gerüchte erzwingen Gefühle im menschlichen Herzen: Die Mutter des kranken Kindes schreckt die Diagnose auf; den geplagte Manager der Konjunktureinbruch; der Regierungsbeamte achtet auf die Medien; der Rentner, der Schüler, sie alle reagieren zwangsläufig auf die aufziehenden Wolken.
KOMM! 14 – Die Stärke der Schwachen
Die Aussage des Wortes Gottes über den König Hiskia ist genau so einmalig, wie sein Verhalten: Im ersten Monat des ersten Jahres seiner Regierung öffnete er die Türen am Haus des Herrn – und damit sein Herz dem Wort und Willen Gottes. Dieser Mann war der erste König Judas, der die Höhen vollständig abschaffte. Er zerstörte die eherne Schlange, die den Menschen nicht mehr Gnade vom Himmel, sondern nur mehr verhängnisvolle Religion von unten vermittelte. Er haute sie in Stücke, lesen wir, er zertrümmerte sie. Der Widerstand der Religiösen wird sich gemeldet haben: „Man muss doch die Traditionen bewahren – ein von Gott gegebenes Heilmittel zu zerstören, das zieht sicher Strafe nach sich, das gibt ein Unglück, wenn man sich so versündigt!“
KOMM! 13 – Jesus liebt uns ganz gewiss
Der hohe Wert von Jesu Abschiedsreden liegt in dem tiefen, unauslöschlichen Eindruck, den sie auf seine Jünger machten und den wir auch heute noch davon empfangen. Es ist nicht anzunehmen, dass jeder der Jünger jedes einzelne Wort, das der Meister an jenem Abend so tiefsinnig sprach, im Gedächtnis behalten habe; dem einen wird dies, dem andern das besonders eindrücklich geblieben sein, und sie werden einander nach seinem Heimgang gegenseitig daran erinnert haben, was ihnen unter dem Beistand des Heiligen Geistes möglich war, der sie laut Jesu Verheißung an alles erinnern sollte, was er ihnen gesagt hatte. Aber die Hauptsache ist nicht die Erinnerung an jedes einzelne Wort, sondern der Eindruck, der davon bleibt, die Wirkung, die es hinterlässt. So auch, wenn wir die Worte Jesu lesen und sie miteinander besprechen.
KOMM! 12 – Es geht um jeden Zentimenter
Das ist eine sehr bemerkenswerte und ernste Aussage des Wortes Gottes: „sie waren seine Ratgeber, zu seinem Verderben.“ Das Königshaus in Juda befand sich in diesen Jahren in einem absoluten Tief. Drei aufeinander folgende Könige dieser Epoche werden im Geschlechtsregister Jesu im Matthäus-Evangelium nicht einmal erwähnt. Man bemühte sich, eine bilaterale „Ökumene“ aufzurichten und so findet der Sohn des gottesfürchtigen Königs Josaphat auch nichts Verkehrtes an einer Heirat mit dem Hause Ahab. Ein endzeitliches Szenarium: sie heirateten und wurden geheiratet, ohne nach dem Willen Gottes zu fragen. Das Ergebnis fällt ernüchternd aus, nicht nur für den kleinen Nachkommen des Ehepaares Jehoram von Juda und der Königstochter aus Israel. Er wächst, als einzig übriggebliebener Thronfolger, in einer Verwandtschaft wie in einem Horrorkabinett, auf: der Urgroßvater heißt Omri, der Opa heißt Ahab, die Oma heißt Isebel, der Vater hatte alle Brüder ermordet, die Mama nennt die Bibel die gottlose Athalja.
KOMM! 11 – Wo sind die Jünger?
John McArthur erzählte folgende Begebenheit: Auf einer Flugreise sprach ihn sein Sitznachbar an, der ihn beim Lesen seiner Bibel beobachtet hatte, wie man zum Glauben an Jesus Christus kame. McArthur, erklärte dem Mann den Heilsweg und durfte ihn noch im selben Monat taufen. Kurze Zeit spater blieb dieser Mann den Versammlungen dauerhaft fern. Was war geschehen? Dem Mann war erklärt worden, was Jungerschaft bedeutete . . . Diese Begebenheit zeigt, dass es heute noch Gemeinden gibt, in denen Jungerschaft als Notwendigkeit angesehen wird, entgegen allem Pragmatismus und den Wellnessangeboten einer an irdischem Erfolg orientierten Leiterschaft, deren cleveres Management sogar die Welt uberzeugt. Man ist dort weniger interessiert am lebendigen Wort Gottes als vielmehr an wachsenden Stuckzahlen. Dass Bucher wie „Leben mit Vision“ eine solche Auflage und Verbreitung erfahren, ist das Resultat dieser unbiblischen Orientierung aller Beteiligten, nicht nur der betreffenden Gemeindeleitung.
KOMM! 10 – Gottes Souveränität
Der Fels, auf den unser Glaube sich gründet, ist Gottes Souveränität, Seine unumschränkte Macht. Unser Vertrauen zu Ihm muss sich nicht darauf gründen, dass Er tut, was wir wollen, oder was andere von Ihm wünschen, sondern dass Er tut, was Er will. Die Heiden glauben von ihren Göttern, sie mussten ihnen zu Willen sein, und wenn Sie ihnen nicht mehr günstig sind, so verlieren sie das Vertrauen zu ihnen und wenden sich andern Göttern zu; wir aber sollen wissen, dass Gott seine eigenen Wege geht und keine Rucksicht auf unsere besonderen Wunsche zu nehmen hat, sondern alle Dinge nach dem Rat Seines Willens wirkt. Es handelt sich vielmehr darum, dass wir in Einklang mit seinem Willen kommen, als dass Er mit unsern Wünschen und Planen übereinstimmt.
KOMM! 09 – Der HERR unsere Gerechtigkeit
Wer mit dem Wesen des Menschen im allgemeinen oder mit den Neigungen seines eigenen Herzens insbesondere vertraut ist, muss zugeben, dass die Selbstgerechtigkeit der letzte Götze ist, den man im Herzen aufstöbert: Weil wir einst unter dem Bund der Werke geboren wurden, ist es für uns alle etwas Natürliches, für unser ewiges Seelenheil nach einem Bund der Werke zu greifen. Dazu haben wir uns durch unseren Abfall von Gott inzwischen einen derartig teuflischen Hochmut zugelegt, dass wir uns, wenn schon nicht völlig, so doch zumindest teilweise damit rühmen, unsere eigene Erlösung zu erwirken. Wir protestieren heftig gegen das Papsttum, und das zu vollem Recht.
KOMM! 08 – Historische Sonderedition – Linz – historisch
7. Juli 1734, Mitternacht: Häscher ziehen mit Fackeln durch die Straßen. An einzelnen Häusern machen sie Halt. Es ereignet sich überall das Gleiche. Im Ganzen werden 44 Familien aus ihren Häusern getrieben. Vermögen und Haus werden beschlagnahmt. Die Menschen werden auf fünf in Linz bereitstehende Schiffe verladen. Ziel: Siebenbürgen. Am Morgen steht eine hundertköpfige Menge am Ufer. Grüße gehen herüber und hinüber. Plötzlich kommt eine Bewegung in die Masse. Soldaten drängen nach vorne. Ein Hauptmann ruft den „Auswanderern“ zu: „Befehl der Obrigkeit. Eure Kinder haben zurückzubleiben, damit sie rechtgläubig erzogen werden.“
KOMM! 07 – Gottes Arsenal für dich
Es heißt in Markus 11,11: Und Jesus zog ein in Jerusalem und in den Tempel, und er besah alles. In ähnlicher Absicht möchte ich euch mitnehmen in ein großes Haus, in eine Burg. Der Eigentümer hat den Pilgern dieses Haus verordnet – zum Aufenthalt, zur Erquickung, als Labsal, als Speisesaal, als Geburtsstation, als Stube für seine jungen Kinder, als Kampf und Turnierplatz für Seine Jünglinge, als Herberge und zur von Ihm getragenen Altersversorgung. Dieses Haus hat 150 geräumige Zimmer. Einige davon sind als Brautgemach eingerichtet, wie z. B. Zimmer 45. Einige bieten einen lieblichen Blick auf saftige Weiden und vermitteln den Eindruck liebevollen Hirtendienstes, wie das Zimmer 23. Andere sind historisch bedeutsam und zeugen von den großen Siegen des Burgherrn.
KOMM! 06 – Versteckt – verstockt
Wenn wir heute in diesem Text die goldenen und silbernen Gefäße aus dem Tempel in Jerusalem mit wahrhaftigen Gläubigen identifizieren, wie es in den Personen des Daniel und seiner Freunde real der Fall war, und wenn wir den getrunkenen Wein gleichsetzen mit der Freudenbotschaft des Evangeliums, entpuppt sich das Bild eines Neoheidentums, das sich, mit christlichem Zeichen getarnt, im selbstherrlichen Schein eines gottseligen Wesens glänzend präsentiert. Die gepriesenen Götter aus Gold, Silber, Erz, Eisen, Holz und Stein entsprechen dem Bezug der wachsend(en) fröhlichen Endzeit-Urhorde zur Litanei ihrer irdischen Gebundenheit, vor allem in unseren Breiten. Man konsumiert das Wort Gottes, wo es in christlichen Kreisen noch verkündet wird, man stellt ihm allerdings nicht ein verantwortliches Leben gegenüber, vielmehr kritisiert man es, vor allem im deutschsprachigen Raum und rühmt die eigenen Götter auf den Flatscreens, den flachen Predigten der Gegenwart entsprechend.
KOMM! 05 – Heilungswelle weiter im Vormarsch
„Selten hat mich ein Buch so bewegt, um nicht zu sagen erschüttert, wie das von W. J. Ouweneel. Ein Mann, von dem ich manches lernen durfte und der mir in vielem eine Hilfe war, gerade auch im Zusammenhang mit den endzeitlichen Strömungen der Verführung durch Zeichen und Wunder. Er schreibt nun Dinge, die ich nicht glauben würde, hätte ich es nicht schwarz auf weiß in diesem umfassenden Werk gelesen. Der Autor erklärt, sein Buch sei nicht charismatisch (S. 16).“ Diese Aussage erstaunt und ich fürchte, er ist da einem Wunschdenken erlegen, denn in Zitierung und streckenweiser Empfehlung der bizarrsten Pfingstheiler ist es sogar extrem charismatisch. Er bestätigt, dass in der Bibel öfters vom Erfüllt-Sein mit dem Geist berichtet wird, ohne dass Zungenreden erwähnt wird. Insofern ist die Feststellung bemerkenswert: „Doch muss ich hier hinzufügen: Soweit ich weiß, sprechen Gläubige, die einen effektiven Heilungs- und Befreiungsdienst haben, sämtlich in Zungen – und das hat doch etwas zu sagen!“ (S. 18). Allerdings hat das viel zu sagen, jedoch nicht so, wie es der Autor verstanden haben will. Zunächst sei ausdrücklich festgehalten, dass kein vernünftiger Christ bezweifeln wird, dass Gott heute noch heilen kann. Das Problem ist nicht die Heilung an sich, Probleme ergeben sich mit den sogenannten „Heilungsdienern“.
KOMM! 04 – Umgang mit Kranken und Sterbenden
Die Fortschritte in der Medizin haben heute einen Stand erreicht, der vor wenigen Jahrzehnten noch unvorstellbar gewesen wäre. Nur allzu gern übergeben wir den Patienten einer „Apparate-Medizin“, begutachten die Ergebnisse und tragen dann unser Resümee aus gewichtiger Distanz vor, um ja nicht ernsthaft in sein persönliches Schicksal eintauchen zu müssen. Letzten Endes kann aber dieser Fortschritt nur so gut und hilfreich sein wie die ihn begleitende Mitmenschlichkeit ärztlichen Denkens, Fühlens und Handelns. Deshalb mochte ich ganz bewusst die Verse 9-11 aus dem 1. Kapitel des Philipperbriefes an den Anfang meiner weiteren Ausführung stellen: „Und um das bitte ich, dass eure Liebe noch mehr und mehr reich werde an Erkenntnis und allem Empfindungsvermögen, damit ihr zu prüfen vermöget, worauf es ankommt, so dass ihr lauter und unanstößig seid auf den Tag Jesu Christi, erfüllt mit Frucht der Gerechtigkeit, die durch Jesus Christus gewirkt wird zur Ehre und zum Lobe Gottes.“
KOMM! 03 – Bibel-treu oder Jesus-treu?
Wieder einmal wird versucht, einen Gegensatz zwischen diesen beiden Begriff en bzw. Bereichen herzustellen. Jüngstes Beispiel ist der Artikel von Ulrich Eggers in seinem Kommentar zum Volxbibel-Streit in der neuesten Ausgabe von Aufatmen. So schreibt Eggers: Wir sind keine Buch-Religion wie der Islam, sondern leben einen Beziehungs-Glauben. Die Bibel selbst hat keine Erlösungskraft, sondern ist ein Brief des Erlösers. Sie ist nur Abbild vom Eigentlichen … Das tiefste evangelikale Problem ist angeblich: Die evangelikale Beziehungskrise zu Jesus. Sprich: Das Verherrlichen einer bibel-gebundenen Rechtgläubigkeit, die sich ans Wort hält und deswegen so gut auch ohne die mühsam-zeitfressende Rückkopplung mit dem lebendigen Jesus auskommen kann. Bibel-treu statt Jesus-treu… Bibeltreu ist einfach, klar, schwarz-weiß, lässt sich schriftlich fassen, klar abgrenzen, bis zum bitteren Ende auskämpfen, intellektuell abarbeiten.
KOMM! 02 – Ich habe darüber gebetet . . .
Ein führender Charismatiker hatte, wie er meinte, herausgefunden, was die Mitte der biblischen Botschaft sei: Der Mensch. Er steht damit nicht alleine da, denn der christlich angehauchte Humanismus, der momentan im Begriff ist, als Vorreiter der „Grossen Hure“ teilweise unbemerkt das biblische Christentum in unseren Gemeinden zu ersetzen, kennt kein anderes Zentrum. Die Freundlichkeit und Leutseligkeit, mit der hier vorgegangen wird, verbirgt das wahre, kostbare Evangelium methodisch geschickt und bringt ein psychologisch wohlfundiertes „Glaubens“-Leben zu Tage, das mit unserem Herrn (!) und Heiland nur dem Namen nach Gemeinsamkeiten aufzuweisen hat. Gottesfurcht wird lapidar in Predigten verniedlicht, man hat sich einen Gott gemacht – „uns ähnlich“. Das ist wahrlich nicht neu, doch die Spirale des Ersetzens der biblischen Wahrheit durch menschlichhumanistische (Un-)Werte dreht sich schneller denn je. Das Wort ANTI spricht von „Ersatz“ – das ist es, was wir mehr und mehr erkennen, ein fatales Ersatz-Christentum. Man hat sich einen Wohlstandshelfer-Gott und Freund für alle Lebenssituationen geschaffen. In Evangelisationen wird Sünde zu „Alltags-Schrott, der mein Leben blockiert“ verniedlicht, um nicht vom Zorn des heiligen Gottes sprechen zu müssen, der den Tod des Sünders verlangt. Es ist unbequem geworden, Heilstnotwendigkeiten auszusprechen, man nimmt die Kurve „elegant“, ist glücklich dabei und botschaftet munter darauf los das billigste Evangelium aller Zeiten. Huntemann meinte dazu passend: „Am Ende der Tage kommt die orphisch besessene, fröhliche Urhorde.“
KOMM! 01 – Der Durst Gottes
Ich glaube, dass Satan uns heute ein falsches Werk der Evangelisation anbietet, damit wir getäuscht und zufrieden sind und uns nicht mehr nach dem echten sehnen. Es gibt eine ganz ernsthafte Gefahr, einen populären Jesus zu predigen. Um die Uneretteten zu erreichen, haben wir fälschlich, wenn auch aufrichtig, nur eine Seite des christlichen Lebens vorgestellt: Die Freude der Errettung. In unserer Sorge, nur ja die Weltmenschen zu gewinnen, haben wir den Eindruck erweckt, Evangelium sei eine leichtfertige, fast schon lustige Botschaft. Es gibt zu viel Gelächter in unseren Versammlungen und zu wenig Weinen. Was mich betrifft, so weigere ich mich völlig, Leute zu unterhalten, weder ältere Gläubige, die oft kalt und fleischlich sind, noch jüngere, die keine Tiefe und keine geistliche Gesinnung und kein Verlangen haben, die Tiefe Gottes zu erforschen. Vor allem weigere ich mich, Sünder zu unterhalten, die auf dem Weg zur Hölle sind, ich predige, wie Richard Baxter es tat, als ein sterbender Mann zu sterbenden Männern und Frauen. Ich möchte nicht, dass eure Seelen einst meinen Namen im Feuersee verfl uchen und sagen: „Ja, ich bin da in eine Evangeliumsversammlung gegangen und dann hat der Prediger nur Witze gemacht und die Leute unterhalten. Er machte aus dem Christentum ein lächerliches Theater.“ Die alte Methode der Evangelisation bestand darin, die Menschen zum Weinen zu bringen, aber die modernen Hollywood-Methode besteht darin, die Leute zum Lachen zu bringen. „Seid ihr alle fröhlich? Ja? Dann sagt: Amen!“ – Evangelist James Stewart, Anfang der 50-er Jahre.